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Der chinesische Industriekonzern Haier zählt zu den weltweiten Marktführern im Bereich der Haushaltsgroßgeräte. Das Unternehmen fertigt smarte, vernetzte Produkte wie etwa Küchengeräte (Werk Laiyang) oder Klimaanlagen (Werk Jiaozhou) und bietet seinen Zulieferern und Kunden entsprechende, zukunftsweisende Dienstleistungen an.


Mit dem INDUSTRIE 4.0 Award in der Kategorie „Smart Service“ zeichnet ROI-EFESO beide Werksstandorte von Haier aus. Die dort bereits erfolgreich umgesetzten Industrie 4.0-Lösungen konzentrieren sich sowohl auf eine kontinuierliche Verbesserung der Produktion und Logistik, als auch auf die Weiterentwicklung der Produkte sowie der dazu angebotenen Dienstleistungen.

Haier kombiniert Industrie 4.0-Use Cases aus seiner Fertigung mit einem besonderen Know-how in der Entwicklung digitaler, kundenorientierter Serviceleistungen. Damit reagiert der Preisträger auf die hohe Erwartungshaltung seiner Kunden an neue Produktgenerationen vernetzter Haushaltsgeräte, etwa im Kontext des „Smart Homes“. Zugleich sind individualisierte Produkte zunehmend gefragt, was in Summe eine hohe Forschungs- und Entwicklungsgeschwindigkeit erfordert.


Der Preisträger betreibt daher nicht nur eine aktive Forschung in Bereichen wie einer intelligenten Luftfeuchtigkeitsmessung oder smarten Energiesparmodellen, sondern nutzt auch Daten, um ein Anwenderverhalten vorhersagen zu können. Wie innovationsfreudig und kundenorientiert Haier vorgeht, veranschaulichen die folgenden Highlights der Industrie 4.0-Lösung aus beiden Produktionsstandorten.

Die Industrie 4.0-Lösung überzeugt mit einer horizontalen Integration der Produktkontrollsysteme seiner Lieferanten. Hierbei werden die Daten aus der Qualitätsprüfung der Küchengeräte beim Zulieferern an Haier übermittelt, so dass die Produktionsqualität optimal überprüft werden kann. Diese Informationen werden zudem in ein Lieferantenbewertungsmodell eingespeist (Qualitäts-KPIs, Kosten, Lieferfristen usw.), das die Grundlage für einen dynamischen Materialbeschaffungsprozess bildet.


Ein weiterer Use Case zeigt, wie eine Fehlererkennung mittels KI und 5G-Netzwerk-Anbindung funktioniert. Hier vernetzte Haier über 20 Produktionsmaschinen, um den Fehlerermittlungsprozess bei Blechen zu automatisieren. Dabei erzielte der Preisträger Erkennungszeiten von weniger als zwei 2 Sekunden sowie eine Fehlererkennungsrate von 98 Prozent.

Mit einer cloud-basierten Kochplattform veranschaulicht Haier, wie aus einem simplen Produktverkauf komplett neue Dienstleistungen entstehen können, die das Geschäftsmodell kundenorientiert erweitern. In diesem Fall entwickelte das Unternehmen seine Küchengeräte zu webbasierten Kochbüchern weiter, so dass diese automatisch ihre Einstellungen anhand der vom Nutzer ausgewählten Gerichte vornehmen. Darüber hinaus können die Kunden die Zutaten für diese Mahlzeiten online bestellen und von der Produktherkunft bis zur Auslieferung alle Informationen per Smartphone im Blick behalten.

Haier erweiterte seine Klimaanlagen und Lüfter um eine digitale, „smarte“ Plattform für die Raumbelüftung: diese erfasst und analysiert Benutzer- und Umgebungsdaten und passt die Belüftung automatisch an, etwa hinsichtlich der Luftfeuchte, Frischluft oder nach individuellen Einstellungen wie einer Aromatherapie. Dabei kommt u.a. auch eine Bild- und Audioerkennung zur Verbesserung der interaktiven Steuerung der von Klimaanlage zum Einsatz.


Ein weiteres Beispiel ist eine Online-Plattform, die einen gesunden Schlaf unterstützt. Hier entwickelte der Preisträger Kissen, die den Schlaf des Benutzers durch Big Data-Analyse (Herzfrequenz, Körpertemperatur) erfassen. Je nach den Vorlieben des Nutzers regelt die Plattform dann automatisch den Betrieb von Klimaanlagen, Luftbefeuchtern, Vorhängen und Licht in der Schlafphase.

Das Unternehmen nutzt eine intelligente Produktionsplanung. Die hier relevanten Industrie 4.0-Technologien sind 5G+MEC und IoT-Tools zur Überwachung von Qualitäts- und Energieverbrauchsparametern. Dazu zählen u.a. eine Anomalieerkennung, die Selbstdiagnose von Fehlern im Anlagenbetrieb sowie eine OEE-Visualisierung.