Feihe Dairy / Werke Gannan & Jilin

Feihe Dairy Co., Ltd. gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Säuglingsnahrung und hat seinen Hauptsitz in Qiqihar, China. Als Branchenpionier haben die Werke in Gannan und Jilin eine Reihe von Industrie-4.0-Smart-Manufacturing-Lösungen implementiert. In der Produktion konnten sie somit bedeutende Fortschritte in den Bereichen Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Ressourcennutzung erzielen – und mit ihren intelligenten Fertigungssystemen neue Maßstäbe in der Molkereiindustrie setzen.

Zur Digitalisierung betrachtete der Preisträger umfassende Produktionsszenarien und brachte die Informationsverarbeitung auf ein neues Leistungsniveau. Dabei wurden u.a. 27 Module implementiert, darunter MES, NC, WMS, EV, EMS, LIMS und QMS. Mit der Erfassung von 20.535 Datenpunkten und über 100 Informationsschnittstellen integrierte Feihe die gesamte End-to-End-Fertigungskette. Diese digitale Basis stellt sicher, dass sechs zentrale Leistungsindikatoren erfüllt werden: Qualität, Kosten, Lieferung, Effizienz, ESG-Compliance und Innovation.

Durch die Einführung standardisierter Qualitätsüberwachungsvorlagen für verschiedene Module werden Inspektionen, Produktionsprozesse und Kontrollgänge effizient geplant und umgesetzt. Die Integration von WMS, MES, LIMS, NC und EV sorgt für eine nahtlose Datenerfassung und Rückmeldung, wodurch sich Prozessübergaben oder Abweichungen innerhalb der Module effektiv steuern lassen.
Zugleich entwickelte das Werk Risikomanagement-Module zur Überwachung von Frühindikatoren, zur Verbesserung der Fremdkörperkontrolle, zum Umweltmanagement sowie zur Haltbarkeitsüberwachung. Mittels Big-Data-Analysen können Verluste identifiziert, Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt und die Erstpass-Quote sowie die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.

Durch die Echtzeitüberwachung mehrerer Parameter wie Vibration und Temperatur sowie die Integration von KI-Algorithmen entwickelten beide Werke ein Modell zur vorausschauenden Wartung ihrer Maschinen. Bisher basierte die Wartung auf manuellen Kontrollen, was zu verzögerten Reaktionen und hohen Reparaturkosten führte. Mit dem neuen System konnte das Werk in Jilin die Ausfallrate der Trockenturmanlagen auf 0 % senken und die Bereitstellung von Ersatzteilen verbessern, was erhebliche Kosten einsparte.

Durch die Nutzung des MES-Systems wird der gesamte Prozess der Rohstoffentnahme, Verwiegung und Zuführung vollständig nachverfolgt und automatisch validiert. Um die hohe Fehlerquote bei manuellen Eingaben zu reduzieren, minimiert das System menschliche Fehler durch automatisiertes Prozessmanagement und Kalibrierung erheblich.
Diese Verbesserungen senkten die Fehlerrate bei der Materialzufuhr von 4 % auf 0 % und reduzierte die wirtschaftlichen Verluste um ca. 125.000 EUR pro Monat.

Die Industrie 4.0-Lösung integriert verschiedene Module, darunter OEE-Verlustmanagement, PCS-Performance Management, QMS-Qualitätsmanagement und EV-Anlagenmanagement. Eine umfassende Datenintegration und -analyse verbesserte die Fertigungsprozesse. Die Werke lösten klassische Problemstellungen wie fragmentierte und nicht in Echtzeit verfügbare Betriebsdaten und konnten somit ihre Gesamteffizienz erheblich verbessern.